Kreuzenzian-Ameisenbläuling Mountain Alcon Blue
Maculinea rebeli

Aussehen: Männchen oberseits einheitlich graublau. Weibchen oberseits dunkelgrau mit mehr oder weniger ausgedehnter Blaufärbung, oft mit dunklen Flecken. Unterseite beider Geschlechter graubraun mit großen, dunklen Punkten. Äußerlich nicht von Maculinea alcon zu unterscheiden.
Flügelspannweite: 3,0–3,6 cm.
Flugzeit: 1 Generation von Juni–Juli.
Verbreitung: Sehr lokal und zerstreut über ganz Deutschland.
Lebensraum: Kalkmagerrasen mit Vorkommen des Kreuzenzians (Gentiana cruciata).
Überwinterung: Raupe.
Rote Liste: 3.
Synonyme Synonyms
- Lycaena rebeli
- Glaucopsyche rebeli
- Phengaris rebeli
- Maculinea alcon
- Glaucopsyche alcon
- Phengaris alcon
Beschreibung
Der Kreuzenzian-Ameisenbläuling ist einer der seltensten und gefährdetsten Tagfalter Deutschlands und Europas. Die Ursache für die Gefährdung dieses Schmetterlings ist in seiner Lebensweise zu suchen, die an das Vorkommen des Kreuzenzians (Gentiana cruciata) sowie einer ganz bestimmten Ameisenart gebunden ist. Der Kreuzenzian dient den Raupen als Futterpflanze. Die Weibchen legen die winzigen, weißen Eier gezielt an die Blätter und die noch geschlossenen Blütenknospen, wo sie bei näherer Betrachtung leicht zu finden sind. Oft ist es einfacher, die Eier zu entdecken als den seltenen Falter. Nachdem die Raupe geschlüpft ist, frißt sie zunächst am Kreuzenzian. Später läßt sie sich von Ameisen in den Schutz des Ameisennestes verschleppen, wo sie von den Ameisen wie ihre eigene Brut gepflegt und gefüttert wird. Dies erreicht die Raupe im wesentlichen durch bestimmte Pheromone. Nach der Überwinterung und Verpuppung schlüpft dann im nächsten Sommer der Falter. Durch diesen hochkomplexen Lebenszyklus ist der Kreuzenzian-Ameisenbläuling sehr empfindlich gegenüber Einflüssen durch den Menschen.
Heute findet man den Kleinen Moorbläuling noch sehr lokal in der Mitte und im Süden Deutschlands auf trockenen, warmen Kalkmagerrasen mit Vorkommen des Kreuzenzians, so zum Beispiel auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb und im Weserbergland. Durch seine Größe und Zeichnung ist er im allgemeinen sicher von anderen Bläulingen zu unterscheiden. Jedoch besteht große Verwechslungsgefahr mit anderen Bläulingsarten der Gattung Maculinea, beispielsweise mit dem Schwarzgefleckten Bläuling (Maculinea arion). Vom Kleinen Moorbläuling (Maculinea alcon) läßt sich der Kreuzenzian-Ameisenbläuling äußerlich sogar gar nicht unterscheiden. Allerdings bewohnt Maculinea alcon eher feuchte Heide- und Moor-Gebiete mit Vorkommen des Lungenenzians (Gentiana pneumonanthe), an dem die Raupen fressen, so daß über den Lebensraum und die Futterpflanze im allgemeinen eine sichere Zuordnung der Art möglich ist. Von einigen Autoren wird Maculinea rebeli gar nicht als eigenständige Art, sondern nur als ökologische Variante von Maculinea alcon angesehen.
Photos


Nachweise Records
- Trendelburg, HES (21. 07. 2022)
Referenzen
- Ausführliche Beschreibung in der Bestimmungshilfe des Lepiforums