Apollofalter Apollo
Parnassius apollo
Aussehen: Groß und auffällig. Flügelränder teils transparent. Auf der Oberseite der Hinterflügel je zwei rote, oft ringförmige Flecke. Im Gegensatz zum ähnlichen Alpenapollo (Parnassius phoebus) sind die Fühler einheitlich grau gefärbt.
Flügelspannweite: 6,0–7,5 cm.
Flugzeit: 1 Generation, je nach Region von Juni bis August.
Verbreitung: Nur noch im Moseltal, Teilen Süddeutschlands und in den Alpen.
Lebensraum: Trockene, felsige Gebiete, in denen die Raupenfutterpflanze Sedum album wächst. In der Nähe müssen zudem nektarreiche Blüten vorhanden sein.
Überwinterung: Ei mit entwickelter Jungraupe.
Rote Liste: 2.
Beschreibung
Der Apollofalter ist der Inbegriff für die Gefährdung der Schmetterlinge. Als einziger einheimischer Schmetterling ist er durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Einst war der Apollofalter in vielen Mittelgebirgen Deutschlands weit verbreitet. Durch Zerstörung seines Lebensraums wurde er jedoch weitgehend ausgerottet. Heute gibt es, abgesehen von den Alpen, nur noch ganz wenige Restpopulationen an der Mosel, auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb sowie im Oberpfälzer Jura, die zum Teil auch kurz vor der Vernichtung stehen.
Zum Verhängnis wurde und wird dem Apollofalter vor allem, daß sein Lebensraum durch die Aufgabe der Bewirtschaftung durch den Menschen zunehmend verbuscht oder sogar aufgeforstet wird. Das entzieht der Raupenfutterpflanze, dem Weißen Mauerpfeffer (Sedum album), die Lebensgrundlage, der auf trockenwarme, sonnige und felsdurchsetzte Hänge angewiesen ist. Auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb hat dies dazu geführt, daß die Bestände auf wenige Reste zusammengeschrumpft sind, die untereinander in keiner Verbindung mehr stehen. Teilweise sind die Falter sogar auf neue Standorte wie Straßenböschungen ausgewichen, an denen sich der Weiße Mauerpfeffer angesiedelt hat.
An der Mosel ist die Situation etwas anders. Hier besiedelt der Apollo vor allem die felsdurchsetzten Weinberge, in denen Sedum album ebenfalls in großer Zahl gedeiht. Durch den zunehmenden Einsatz von Insektiziden, die zum Teil vom Hubschrauber aus auf die Weinberge niedergebracht wurden, standen die Populationen in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts kurz vor der Ausrottung. Hier hat jedoch ein Umdenken hin zum ökologischen Weinanbau ohne Einsatz von Insektiziden stattgefunden, so daß sich der Moselapollo inzwischen gut erholt hat.
Apollofalter sind sehr große und prächtige Schmetterlinge, die allerdings nicht besonders mobil sind und ihren Lebensraum für gewöhnlich nicht verlassen. Gleichzeitig ist ihr Nahrungsbedarf recht groß, so daß an den Standorten Blütenpflanzen in ausreichender Zahl vorhanden sein müssen. Die Falter besuchen gern violette Blüten wie Flockenblumen oder Disteln und verweilen an einer Blüte meist sehr lange, so daß man sie dann gut beobachten kann, zumal sie nicht sonderlich schreckhaft sind. Beim Auffliegen verursachen die Flügel ein flatterndes Geräusch, das entfernt an knisterndes Pergamentpapier erinnert. Wenn sie sich bedroht fühlen, öffnen die Männchen zur Abschreckung schlagartig ihre Flügel und lassen die roten Augenflecken auf den Hinterflügeln aufblitzen. Gleichzeitig erzeugen sie ein knisterndes Geräsch, das Freßfeinde abschrecken soll.
Vom ähnlichen Alpenapollo (Parnassius phoebus), der ausschließlich in den Hochlagen der Alpen vorkommt, läßt sich der Apollofalter durch die einheitlich grauen Fühler leicht unterscheiden. Die Raupen leben beinahe ausschließlich am Weißen Mauerpfeffer (Sedum album), der an den Standorten in großer Zahl wächst. Sie fressen nur bei Sonnenschein und verkriechen sich ansonsten in den Sedum-Polstern.
Notes
The Apollo is one of the most spectacular butterflies of Germany and the only one internationally protected by CITES. Once common and widespread throughout the mountains of central and southern Germany, most populations have become extinct throughout the 20ᵗʰ century, mostly as the result of habitat loss. Today this magnificent butterfly is largely restricted to southern Germany, where it is still fairly common throughout the Bavarian Alps. North of the Alps, a few relic populations have managed to survive in the Swabian and Franconian Jura and along the lower Moselle valley.
The Apollo flies in just one generation in June and July (depending on altitude and weather conditions). Due to its large size and characteristic red spots it cannot be confused with any other species outside of the Alps. The only similar species, the uncommon Small Apollo (Parnassius phoebus), is restricted to higher altitudes above about 1600 m in the Alps. Both species, however, are readily distinguished by the appearance of their antennae (plain grey in the Apollo, distinctly ringed in the Small Apollo).
Photos
Nachweise Records
- Cochem, RLP (regelmäßig, u.a. 22. 06. 2003, 28. 06. 2005, 03. 07. 2005, 24. 06. 2006, 01. 07. 2006)
- Zermatt, VS, Schweiz (13. 06. 2009)
- Mittenwald, BAY (19. 06. 2011)
Referenzen
- Ausführliche Beschreibung in der Bestimmungshilfe des Lepiforums